Einst fragte sich die Eiche, bin ich?
Lebe ich oder träum ich nur?
Sie spürte die starken Wurzeln unter ihrem alten knorrigen Stamm.
Sie wusste, all das gehört zu ihr, doch bin ich das, so fragte sie die Erde, die diese Wurzeln hielt, doch die Erde schwieg.
Sie fragte den Wind nach dem Sinn des Ganzen, doch der Wind schwieg.
Nun dann frage ich die Sonne dachte sie, sie scheint so hell und klar, sie weiß alles, doch die Sonne schwieg.
Da spürte sie Regentropfen auf ihren Blättern und so bat sie den Regen um eine Antwort auf ihre drängenden Fragen, doch der Regen schwieg.
Da wurde die Eiche sehr traurig und weinte bitterlich. Wie kann ich sein, ohne zu wissen, ob ich bin?
Wie kann ich lebendig sein, ohne dieses zu spüren?
So schaute sie mit ihrer mächtigen Krone zum Himmel, regte die Äste und Zweige an sich zu strecken und ließ viele Blätter entstehen. Vielleicht finde ich dort oben Antworten.
Nur Mut tönte es aus der Tiefe der Erde und die Eiche erschrak, und nochmal erklang der Ruf, nur Mut alter Freund. Strecke dich und recke dich so wie noch nie eine Eiche zuvor.
Und so reckte und steckte sie sich und je näher sie dem Himmel kam umso kräftiger wurde sie.
Sie fühlte in ihre Wurzeln und auch da bemerkte sie wie diese kraftvoller wurden, ja sie spürte förmlich, wie Mutter Erde ihr Kraft gab.
Und auch ihr Stamm fühlte sich gesünder und kraftvoller an. Sie konnte spüren wie die Säfte hindurchströmten und sie liebte dieses Gefühl.
Und plötzlich war die Antwort da: „Ich bin, dachte die Eiche, ich bin.“
Und nun verstand sie, worum es in ihrem Leben geht, ein Leben, das sie oft in Einsamkeit verbrachte trotz der vielen Brüder und Schwestern um sie herum.
Und so rief sie in den großen weiten Wald hinaus:
- Ich bin ein Baum, eine stattliche alte Eiche.
- Ich habe starke Wurzeln und bin verbunden mit Mutter Erde.
- Ich habe einen starken Stamm mit einem festen und lebendigen Kern.
- Ich habe eine Krone, königlich, licht und strahlend und Grüße damit den göttlichen Himmel.
Und, ich habe einen Namen, man nennt mich, Peter.